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Presse, News

Über ihnen die Rotoren, unter ihnen die Gefahr

Veröffentlicht: 07.10.2019
Autor: Carina-Chantal Krämer
Fotos: Rut Wilde

Rettung aus der Luft: Air Rescue Specialists üben in Laßrönne

30 Meter geht es für die Air Rescue Specialists - auch Luftretter genannt - in die Höhe, unter ihnen eine hilflose Person in Wasser. Glücklicherweise schwebt diese nicht wirklich in Gefahr - das Szenarium ist eine Übung. Wie schnell es jedoch zu einem wirklichen Notfall kommen kann, ist jedem bewusst. Um vorbereitet zu sein, üben die Spezialisten mehrmals im Jahr - dieses Mal an der Elbe in Laßrönne.

Dieser Übungstag ist nichts für schwache Nerven - schon gar nicht für jemanden mit Höhenangst. Mehrfach steigt der Helikopter, eine Superpuma der Bundespolizei, in die Lüfte. Geübt wird ein Standardverfahren zur Rettung von Personen aus fließendem Gewässer. Jeder der Air Rescue Specialist (kurz ARS) soll mindestens drei Rettungsdurchgänge komplett durchführen. Bevor es losgeht, gehört aber auch einiges an Vorbereitung mit dazu.

Rund 50 Beteiligte - darunter die DLRG, DRK-Wasserwacht und Bundespolizei, versammeln sich gegen 8 Uhr morgens auf dem Bundespolizeigelände in Winsen. „Hier finden sonst Hundeausbildungen statt, dadurch gibt es genügend Platz für alle“, sagt Sven Lenatz, Fachreferent Hubschrauber gestützte Wasserrettung (HgWR) des DLRG-Landesverbandes Niedersachsen, der später selbst noch in den Helikopter steigen sollte (siehe Foto). Zuvor geht es erst noch zur Sicherheitseinweisung und Lagerbesprechung. Dabei wird auf die Gefahrenpunkte am Luftfahrzeug hingewiesen, insbesondere auf den Haupt- und Heckrotor sowie auf die Notausstiege, die sich außerhalb des Sichtfensters befinden. Hinzukommt das erneute Absprechen der Kommunikationszeichen. Nur so können sich ARS und Winschoperator während der Übung miteinander verständigen. Auch die fünf „Rettlinge“ - so werden die freiwilligen Übungspartner genannt - bekommen eine Einweisung.

Den Transport der ARS und der Rettlinge übernimmt ein Boot der Ortsgruppe Winsen, ein weiteres ist für die zwei Taucher zuständig. Diese warten auf den - hoffentlich nie eintreffenden - Einsatz, um Personen aus einem notgewassertem Hubschrauber zu befreien. Falls es zu einem Notfall kommt, steht außerdem ein Krankenwagen bereit.

Gegen 10 Uhr landet der Hubschrauber, die erste Übung kann beginnen. Sind die 30 Meter Ausstiegshöhe erreicht, wird der Luftretter mit Hilfe eines Seils zum Patienten hinabgelassen. Kurz vor Erreichen der Wasseroberfläche gibt er dem Winschoperator das Signal - Oberarm und Hand herausgestreckt - um möglichst nah an das zu rettende Opfer heranzukommen. Ist die Rettungsschlinge ordnungsgemäß angebracht, bekommt der Operator das erste „OK“ in Form eines Daumens. Danach werden Luftretter und Opfer etwa ein Meter aus dem Wasser gezogen, dann folgt der zweite Check. „Es wird nochmal kontrolliert, ob die Rettungsschlinge richtig geschlossen ist und ob die Positionierung korrekt ist“, erklärt Lenatz. „Auch die Karabiner werden erneut kontrolliert. Denn wenn es erstmal nach oben geht. ist es nicht möglich noch einmal etwas zu korrigieren.“ Sitzt alles richtig, gibt es das zweite „OK“. Der Hubschrauber sinkt auf etwa 15 Meter Höhe ab, Luftretter und Opfer werden nach oben gezogen. „Wichtig ist, dass beide immer an mindestens einem Sicherungspunkt mit dem Fahrzeug verbunden sind“, so Lenatz weiter. Während der gesamten Übung bleibt die Tür geöffnet. Sind die Passagiere nicht ausreichend gesichert, könnte es im schlimmsten Fall passieren, dass jemand hinunterstürzt.

Es ist 16 Uhr, die letzte Übung findet ihren Abschluss. Alle Rettungsdurchgänge konnten wie geplant durchgeführt werden. „Damit liegt ein gelungener Übungstag hinter uns“, freut sich der Fachreferent. Das nächste Mal geht es wieder im Frühjahr 2020 in die Luft.

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