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Unterstützung durch den Ministerpräsidenten - Podiumsdiskussion zum Thema „Herausforderungen der Wassergefahren - Niedersachsen vor der Wahl“

Veröffentlicht: 19.06.2022
Autor: Carina-Chantal Krämer
Neben dem LV-Präsidenten Dr. Oliver Liersch (v.li.) zählten Pascal Leddin (Bündnis 90 / Die Grünen)...
...Kerstin Liebelt (SPD) ...
und Dr. Marco Genthe (FDP) zu den Gästen. Die Moderation übernahm Dr. Christoph Penning, Leiter VK der DLRG in Niedersachsen (re.). Fotos: Carina-Chantal Krämer

Schwimmkurse, Wasserzeiten und Bäderschließungen, Katastrophenschutz und Ausrüstung: Das sind nur einige der Aufgaben und Themen des DLRG Landesverbandes Niedersachsen. Wie können wir als DLRG, vor allem aber wir als Gesellschaft in Niedersachsen auf die aktuellen Herausforderungen zur Schwimm- und Wassersicherheit reagieren? Welche Rolle spielt die DLRG in Niedersachsen dabei, was kann sie leisten, was aber braucht sie von Politik, Verwaltung und der Öffentlichkeit, um fit und gut gerüstet für die Zukunft dazustehen? Alles Themen der Grußworte und der Podiumsdiskussion.

Auf die Begrüßung durch Dr. Oliver Liersch am Samstagmorgen folgten Grußworte des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil. Er bedankte sich für das Engagement der DLRG im Hochwassereinsatz - unter anderem an der Elbe, zuletzt im Ahrtal: „Es ist gut zu wissen, dass wir gerade aus Niedersachsen heraus sehr schnell entsprechende Einsatzkräfte stellen konnten und konkret hilfeleisten konnten.“ Die DLRG begegne ihm als Schwimmaufsicht, beim Schwimmunterricht, aber auch beim Aufbau von Impfzentren oder der Aufnahme von Flüchtlingen, die Jugend wiederum überall dort, wo Jugendverbandsarbeit geleistet werde. „Die DLRG ist eine Organisation, die an ganz vielen Stellen, wo es um Gemeinschaft geht, präsent ist und einfach macht! Das ist das, was unsere Gesellschaft braucht“, fasst er zusammen.

Anschließend an weitere Redebeiträge von DLRG-Präsidentin Ute Vogt und Steffen Krach, Regionspräsident Hannover erfolgte eine Podiumsdiskussion rund um die aufgeworfenen Fragen.  Neben dem LV-Präsidenten Dr. Oliver Liersch und dem Leiter Verbandskommunikation Dr. Christoph Penning als Moderator zählten Kerstin Liebelt (SPD), Pascal Leddin (Bündnis 90 / Die Grünen) und Dr. Marco Genthe (FDP) zu den Gästen. Rainer Fredermann (CDU) musste krankheitsbedingt leider kurzfristig absagen.

„Wasser ist nicht nur unser Element, wir als DLRG betrachten Schwimmen als kulturelle Grundfertigkeit des Menschen, Schwimmfähigkeit sichert Leben und eröffnet die Teilhabe am gesellschaftlichen und sozialen Leben“, so Dr. Penning. Seine erste Frage an die Fraktionsvertreter: „Wäre es da nicht angebracht, allen Menschen einmalig einen kostenlosen Schwimmkurs - finanziert vom Land - zu ermöglichen?“ „Eine gute Forderung“, findet Kerstin Liebelt von der SPD. Ein ganz wichtiges Element seien dabei „nicht nur Schwimmkurse, die freiwillig gemacht werden (…)“, sondern auch der Schwimmunterricht in den Schulen. Es müsse dafür gesorgt werden, dass in den Schulen jedes Kind erfasst werde und schwimmen lernt. Für Pascal Leddin vom Bündnis 90/Die Grünen erscheint die Machbarkeit kostenfreier Schwimmkurse problematisch. Im selben Zuge brauche es eine Offensive zur Durchführung der Kurse, um ebenso den Bedarf an Ausbildern zu decken.

Die Wartezeiten für Schwimmkurse sind lang. Das hängt laut Dr. Penning nicht nur mit der Covid19-Pandemie zusammen, sondern auch mit der Schließung vieler Bäder oder dem Umbau zu Spaßbädern und damit fehlenden Wasserzeiten und Ausbildungszeiten. Er wollte von den Fraktionsvertretern wissen, ob ein gezieltes Bäderförderprogramm zu erwarten sei, um dem entgegenzuwirken. Leddin: „Ich glaube, wir haben verlernt, dass Schwimmen eine essentielle Fähigkeit vom Menschen ist.“ Er findet: „Wir brauchen ein Investitionspaket explizit für Schwimmbäder“. Viele Bäder wurden geschlossen, was Auswirkungen „auf alle von uns“ habe. Das Vorhalten von Schwimmbädern ist eine freiwillige Leistung. Solange dies der Fall sei, müssten laut Liebelt weitere Förderungsmöglichkeiten für „Kommunen geschaffen werden, denen es schlecht geht.“

„Warum wird das Schwimmen eigentlich nicht auf dem Zeugnis vermerkt?“, wollte Dr. Penning als nächstes von den Teilnehmern wissen. Immerhin würden auch Fünfen auf dem Zeugnis stehen, nicht aber die fehlende Schwimmfähigkeit. Dr. Marco Genthe von der FDP befürwortete die Idee. Ein entsprechender Vermerk würde gewissen Druck auf die Eltern auslösen, sich um das Thema zu kümmern. Liebelts Meinung ist eine andere: Sie empfindet einen Vermerk eher als Abwertung für die Kinder. Befürworten würden sie eher eine positive Erwähnung, „wenn sie etwas erreicht haben, als grundsätzlich zu sagen, ob ein Kind schwimmen kann oder nicht.“ Der Vorschlag des LV-Präsidenten: „Spätestens auf dem Abschlusszeugnis der Klasse vier sollte auf dem Zeugnis etwas zur Schwimmfähigkeit stehen. Nicht nur, damit die Eltern es lesen, sondern damit die weiterführende Schule weiß, wo sie ansetzen muss. Habe ich in dem Jahrgang nur Schwimmer oder einen so hohen Grad an Nichtschwimmern, dass ein Sonderkurs aufgelegt werden muss?“ Eine Möglichkeit seien dann entsprechende Projektwochen. Die Erwähnung auf dem Zeugnis sei „ein erster notwendiger Schritt, um mehr Transparenz herzustellen“, fasst Liersch zusammen.

Von den Themen Wartelisten für Schwimmanfänger, Bädersterben und Schwimmkurse ging es zum Katastrophenschutz. Laut Penning ist dieser in Niedersachsen seit Jahren unterfinanziert. Jährlich stehen 1,6 Mio. Euro zur Finanzierung von Fahrzeugen und Booten in ganz Niedersachsen und für alle Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz insgesamt zur Verfügung. Das sind 20 Cent je Einwohner in Niedersachsen im Jahr. „Die Fahrzeugförderung muss deutlich mehr wert sein“, findet er. Laut Leddin sei zu viel „kaputtgespart worden“. Als Beispiele nennt er alte Fahrzeuge und Boote, viele Investitionen stünden an, die von den Kommunen nicht gestemmt werden könnten. Zusammenfassend gebe es einiges „aufzuräumen“. Laut Dr. Genthe seien Fahrzeuge im Katastrophenschutz zum Teil über 20 Jahre alt und spricht hier von massiven Versäumnissen. „Da wird und muss es ein Umdenken geben“, fasst Liebelt, stellvertretend für alle Teilnehmer, zusammen. 

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